Wer Besucher auf seine Site lockt, sei es durch Links oder durch Einladung, bekommt etwas ganz besonderes geschenkt: Aufmerksamkeit. Man sollte jedoch auch so höflich sein, dem User das zu geben, wonach er sucht. Und zwar schnell und unkompliziert.
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Das Internet ist ein aktives Medium. Nichts kommt von alleine, man muß selbst aktiv nach dem Gewünschten suchen. Anders als etwa beim Fernsehen, das man nur einschaltet und zuschaut, muß man beim Internet erst einmal den Computer einschalten, die Telefonverbindung herstellen, den Browser starten, etc… Dazu kommt, daß in Deutschland noch immer Telefongebühren anfallen. Man wird also versuchen, die Zeit, die man im Internet verbringt, möglichst kurz zu halten.
Leider hilft die schnellste Internetverbindung nichts, wenn man nicht findet, wonach man sucht. Wie oft haben Sie sich schon einmal über eine schlechte Navigation geärgert? Oder Sie haben eine Kontaktadresse gesucht und nicht gefunden? War Ihnen Ihre letzte Online-Bestellung zu kompliziert? Oder nicht genug erklärt? Warum sind wichtige Neuigkeiten so gut versteckt? Und wieso muß man drei mal klicken, bevor man zu einer Suchmöglichkeit kommt?
Das Zauberwort gegen derartigen Frust heißt Usability. Wenn Ihre Site benutzerfreundlich ist und man sich auf ihr gut zurecht findet, dann bleiben User gerne und empfehlen Sie auch weiter. Und sie kaufen. Leider ist Usability im Web noch immer ein Fremdwort. Dabei ist es gar nicht so schwer.
Usability fängt beim Laden an. Je kürzer die durchschnittliche Verweildauer der User auf Ihrer Site, desto schneller sollte die Site geladen sein. Eine Internetseite über Kunst, oder ein Online-Magazin — Seiten, auf denen User mehr Zeit verbringen — können es sich leisten, eine längerer Zeit zum Download vorauszusetzen. Newsseiten, die man nur mal eben anschaut, müssen auf Knopfdruck da sein.
Das heißt, daß Sie das Design schlicht halten, mit Bildern sparsam umgehen und diese so gut es geht komprimieren, oder daß Sie viele kleine Bilder zu einem großen zusammenfassen. Ein schneller Server mit schneller Anbindung an das Netz sollte selbstverständlich sein.
Ist die Site erst einmal geladen, gilt es, dem User zu zeigen, was es hier gibt und wie man dahin kommt. Präsentieren Sie die einzelnen Bereiche der Site übersichtlich. Wenn Sie Bilder verwenden, bauen Sie auch einen Text als Erklärung ein. Das Inhaltsverzeichnis am linken Rand ist zwar nicht besonders elegant, aber es hat sich bewährt. Und geben Sie auf jeder Seite eine E-Mail Adresse an, an die man sich bei Problemen wenden kann.
Als Faustregel gilt: Je öfter sich ein Teil einer Website ändert, um so wichtiger ist er. Je wichtiger ein Teil, um so einfacher muß er zu erreichen sein. Also hoch auf die Hauptseite damit!
Selbst eine gut durchdachte Navigation kann einmal versagen. Das ist aber nicht so schlimm, wenn Sie Ihren Besuchern einen alternativen Zugang zum Inhalt bieten. Sicher freut sich ein User, wenn er selbst nach Stichwörtern suchen kann. Eine Suchfunktion ist schnell eingerichtet und effektiv — wenn man sie findet. Also gehört das Eingabefeld auch oben auf die Hauptseite.
Sie sollten auch eine Sitemap anbieten. Damit verschaffen Sie gerade auf umfangreicheren Seiten schnell einen guten Überblick. In einer Baumstruktur listen Sie alle Teile der Site auf. Mit nur einem Mausklick gelangt der User somit zum Thema seiner Wahl.
Wenn Sie Ihre Seiten nach diesen Kriterien aufbauen, sind Sie schon einmal auf dem richtigen Weg. Ob Ihre Website jedoch wirklich benutzerfreundlich ist, entscheiden nicht Sie…
Wenn Sie alleine oder in einer kleinen Gruppe eine Website gestalten, so birgt das ein großes Risiko mit sich: Je länger man mit etwas arbeitet, um so mehr gewöhnt man sich daran. Webseiten bilden da keine Ausnahme. Um eine Site also vernünftig auf Usability zu testen, braucht man User.
Suchen Sie sich ein paar Leute, welche die Seite noch nicht gesehen haben und lassen Sie sie diese auf Herz und Nieren prüfen. Ist das Design passend zum Thema? Läßt sich die Seite einfach navigieren? Macht jeder Link das, was man von ihm erwartet?
Beobachten Sie die Personen, während sie die Site testen. Worauf achten sie? Wo klicken sie zuerst hin? Geben Sie ihnen kleine Aufgaben, wie z.B.”Finde den Preis eines Artikels”, oder “Suche alles, was Du zu einem bestimmten Thema findest.” Lassen Sie diese Leute probeweise etwas bestellen. War das einfach? Wurde jeder Schritt ausreichend erklärt?
Hören Sie auf das Feedback, das Sie so bekommen. Die besten Anregungen erhalten Sie von Menschen, die selber keine Ahnung von der Programmierung der Seiten haben. Sie schlagen oft Sachen vor, ohne darüber nachzudenken, ob es realisierbar ist.
Für echte Benutzerfreundlichkeit gibt es kein Patentrezept, höchstens Erfahrungen. Seien Sie also auf einen längeren Prozeß des Ausprobierens und Verwerfens gefaßt. An dessen Ende steht jedoch eine Kundenorientierte Website, welche Ihren Usern Spaß macht und den Umsatz beflügelt.